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Die Pferdelunge

Wusstest Du, dass die Lunge das größte Organ der Pferde ist?

Neben der Kolik sind Atemwegserkrankungen und Erkrankungen, die auf das Leistungsvermögen der Lunge zurückzuführen sind, die häufigste Krankheitsform des Pferdes im domestizierten Lebensraum.

Gerade beim Pferd, das als ursprüngliches Fluchttier unbedingt auf die sofortige und schnellstmögliche Flucht bei Gefahr angewiesen ist, zählt sie zu den leistungsfähigsten Organen.

Nur, wenn die Lunge im Bruchteil von Sekunden reagiert, genügend Sauerstoff zur Verfügung stellt und aus der Ruhe auf Höchstbelastung umstellen kann, ist eine Überlebenschance des Pferdes realistisch.

Während das Pferd im Ruhezustand 6 bis 18 Atemzüge pro Minute macht und bei jedem Atemzug ca. 6 l Luft verarbeitet (= 72 l / min), kann dieses Atemvolumen unter Extrembelastungen auf bis zu 1.500 bis 2.000 l Luft pro Minute, also auf das 27-fache, ansteigen! Diese Werte verdeutlichen, welches Arbeitspensum die Lunge bei einem gesunden Pferd — natürlich im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten des Herz-Kreislauf-Systems — zu verrichten vermag.

Die Anfälligkeit der Lunge

Pferde, die zwölf oder mehr Stunden pro Tag im Stall bzw. in der Box stehen, sind dauerhaft lungengängigem organischem Feinstaub aus (noch so gutem) Stroh und Heu ausgesetzt.

Keimfreies Heu oder Stroh gibt es nicht, da es sich hierbei um Naturprodukte handelt. Ein gewisser Besatz dieser Futter- und Einstreumittel mit Bakterien, Pilzen und Hefen ist also natürlich und unvermeidbar, bietet aber bei entsprechend schlechten Verhältnissen (Witterung, Erntetechnik, Lagerung) einen optimalen Nährboden für eine enorme Keimerhöhung und damit Keimbelastung.

Dem Stallpersonal empfiehlt man, beim Umgang mit Heu eine Staubmaske zu tragen – und dem Pferd…?

Pferde, die zum Teil ad libitum (also zur freien Verfügung) mit Heu versorgt werde, haben keinen zusätzlichen Filter vor ihren Nüstern.

Die Lunge bzw. das lungenspezifische Gewebe hat glücklicherweise zunächst die Möglichkeit, sich bis zu einem bestimmten Maße durch nachrückende Zellen zu regenerieren, also so zu erneuern, sodass die Funktionen weitestgehend erhalten bleiben oder sich wieder herstellen.

Werden die krankheitsauslösenden Einflüsse (Keime, Staub etc.) jedoch nicht konsequent beseitigt, ist der Körper gezwungen, einen falschen Weg zu nehmen. Es handelt sich um einen irreversiblen Umbauprozess, der versucht, langzeitgeschädigtes Körpergewebe zu reparieren.

Im Hinblick auf die Lungenschleimhaut bedeutet dies, dass diese durch die Bindegewebseinlagerungen zwischen den Alveolen ihre Elastizität einbüßt, letztendlich nahezu versteift und unter anderem ihrer Hauptaufgabe, dem Gasaustausch, nicht mehr oder nur mit deutlich erhöhter Anstrengung in ausreichender Form nachkommen kann.

Eine echte Regeneration der Lunge kann demnach nur im frühen Stadium einer Lungenerkrankung erfolgen und nur unter der Prämisse, dass jegliche diese Erkrankung auslösenden Faktoren, so schnell wie möglich beseitigt werden.

Begleitende Hilfe bei Erkankung

Das Gute ist, selbst wenn unsere geliebten Vierbeiner erkrankt sind, gibt es therapeutische Maßnahmen, die unterstützend die Genesung voranbringen oder zumindest eine Verschlechterung des Zustandes verhindern können.

Bisher war dann ein häufig gewählter Weg, die betroffenen Pferde auf eine Wiese an der Ost- oder Nordsee zu stellen und ihnen in der salzhaltigen Luft, welche die Probleme und Symptome der Krankheiten lindert, die Möglichkeit zu geben, ein unbeschwerteres Leben zu führen.

Inzwischen hat sich allerdings auch ein anderer, an der Humanmedizin orientierter Weg etabliert – die sogenannte Halotherapie. Schließlich ziehen wir auch nicht per se an die See um, wenn wir an einer Atemwegserkrankung leiden! 

Die Halotherapie

Die Halotherapie (halos = Salz) oder Soletherapie basiert auf der Inhalation von salzhaltiger Luft. Die Therapie wird in geschlossenen Räumen durchgeführt und bietet eine Alternative zu der bekannten Inhalationsmaske für Pferde und ist zudem angenehmer und stressfreier.

Während der Behandlung wird ein feiner Salznebel in den Raum geleitet. Der Salznebel wird dann für 30 – 45 Minuten von dem Pferd eingeatmet. Die Luft gelangt dabei nicht nur in die oberen Atemwege, sondern bis in die Lunge und ihre kleinsten Bestandteile. Dort werden die Salzteilchen von den Lungenbläschen (Alveolen) aufgenommen. Der Salznebel wirkt schleimlösend, desinfizierend, befeuchtend und stärkt das Immunsystem. Zudem legt sich der Salznebel auf die Haut und wirkt dort desinfizierend und der Heilungsprozess von kleinen Wunden (z.B. bei Ekzemen) wird angeregt.

Neben dem Salznebel wird auch Frischluft mit in den Raum eingespeist. Zudem wird die Luft durch einen Bakterienfilter gereinigt. Dadurch ist die Luft bis zu 99,8% antibakteriell. Das hat den Vorteil, dass der Raum nacheinander durch unterschiedliche Pferde mit unterschiedlichen Erkrankungen genutzt werden kann, ohne dass eine Ansteckungsgefahr besteht. Das ist auch einer der großen Vorteile gegenüber Inhalationsmasken. Zudem ist die Halotherapie dopingfrei und kann sich positiv auf die Leistungssteigerung eines Sportpferdes auswirken. Viele internationale Sportställe nutzen diese Therapie zum Beispiel, um die Pferde auf die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse bei internationalen Turnieren vorzubereiten und sie im Training zu unterstützen.

Wir bieten die beschriebene Halotherapie als mobile Variante an und kommen direkt zu  Dir und Deinem Pferd mit unserem speziell umgebauten Pferdeanhänger (Soleanhänger), in welchem die Therapie durchgeführt wird

Die Halotheraphie ist zur unterstützenden Anwendung konzipiert bei:

  • Tief- und festsitzendem Schleim, z.B. bei chronisch obstruktiver Bronchitis (COB) oder Dämpfigkeit (RAO)
  • Husten
  • Entzündungen der oberen und unteren Atemwege
  • Erkältungen und akuten Infekten
  • Allergiebeschwerden
  • Hautinfekten wie Ekzemen (z.B. Sommerekzem), Mauke, Raspe
  • Immunsystemstörungen
  • Schlappheit / Leistungsabfall
  • Prophylaxe
  • Reinigung der Atemwege, Stärkung von Lunge und Immunsystem, Anregung des Stoffwechsels und der Hautfunktion
  • Optimierung der Leistungsfähigkeit, u.a. bei Sport- oder Turnierpferden

Wirkungsspektrum der Halotherapie

Stärkung der Abwehrreaktion in den Lungen
  > Ablösung des Bronchialschleims und erleichtertes Abhusten (Reinigungseffekt)

Reduktion von Bakterien und Pilzen
  > entzündungshemmend

Linderung bei Allergien und Hautekzemen
  > Reduktion von Juckreiz, Verbesserung des Hautbildes

Verbesserte Lungenfunktion
  > Konditionssteigerung, erhöhter Trainingseffekt

Wellness & Prophylaxe
  > Reinigung der Atemwege (z.B. in und nach einem trockenen Sommer), Anregung des Stoffwechsels, Stärkung der Lunge, der Hautfunktion und des Immunsystems

Die Halotherapie bei Pferden ist frei von Nebenwirkungen und daher für viele Anwendungsbereiche geeignet:
Atemwegserkrankungen, Allergien, Hautkrankheiten, Beschwerden am Bewegungsapparat, ebenso wie Herz- und Kreislaufbeschwerden, Stoffwechselstörungen, Immunschwäche, Stress, Nervosität und Konzentrationsschwäche, aber auch nicht zu vergessen Schlappheit und Leistungsabfall.

Generell gilt: Vorbeugen ist besser als Heilen!

Deshalb wird eine regelmäßige Inhalationen auch zur Prophylaxe, zur Erholung und zum Aufbau Deines Pferdes empfohlen.